Ausrufezeichen-1

Die Letzte Hexe

Die Letzte Hexe – so der Titel des neuen Spielfilms, in dem Joe Bausch die Rolle des Herzogs von Jülich übernehmen wird. Wilhem V., jener progressiv denkende Fürst, der sich zum Ende des 16. Jahrhunderts gegen die Verfolgung von Hexen einsetzte und gemeinsam mit seinem Leibarzt Dr. Weyer (gespielt von René Blanche) Maßstäbe setzte. In den weiteren Rollen u.a. Felicitas Hadzik und Tom Barcal. Das Interview als Gespräch unter Kollegen führte René Blanche für das Trend Journal.

René Blanche für Trend Journal:
Lieber Joe, im echten Leben und auf der Leinwand bist Du Arzt. Bald sehen wir uns vor der Kamera, aber diesmal bin ich Dein Leibarzt. Was würdest Du einem Schauspieler raten, der einen Arzt spielen soll.

Joe Bausch: Ein Kollege, der einen Arzt spielt, sollte sich vielleicht nicht verleiten lassen, jemanden zu spielen, der sich ohne jeglichen eigenen Impetus, einfach nur aufopfert. Man sollte Freude daran haben, einen Menschen ganzheitlich zu betrachten. Ein Arzt, der dies nicht tut, kann einen Patienten zwar behandeln, jedoch nicht heilen. Ein Schauspieler, der einen Menschen nicht gerne betrachtet, kann die Rolle nicht spielen. Das liegt nahe beieinander, und das haben beide Berufe gemeinsam. Wenn man einen Menschen mit einem hohen Maß an Empathie, Suggestivkraft und Achtsamkeit spielt, spielt man den Arzt gleich mit.

René Blanche für Trend Journal:
Was war Dein erster Gedanke, als Du den Filmtitel „Die letzte Hexe“ gelesen hast?

Joe Bausch:
Der Plot passt ganz eindeutig in unsere Zeit, und es ist aus meiner Sicht kein Zufall, dass wir diese Geschichte gerade jetzt wieder entdecken – in Anbetracht der Tatsache, wie viel Hexenjagd heute wieder betrieben wird, gerade in den sozialen Netzwerken. Es geht immer darum, mit vermeintlich einfachen Lösungen, Sicherheit herzustellen. Dies geschieht durch Ausgrenzung, und Grund dafür ist meist eigene Frustration.

René Blanche für Trend Journal:
Im Film „Die letzte Hexe“ geht es darum, dass normale Menschen aus Angst böse Dinge tun. Können wir heute daraus etwas lernen?

Joe Bausch:
Ja, daraus kann man viel lernen. Es geht hier um die Verführbarkeit zu vermeintlich einfachen Lösungen. Man stürzt sich direkt auf „das Aktuelle“, und der schnelle Effekt wird gesucht. Man geht hin und sagt: „Das ist die böse Hexe, und die verbrennen wir jetzt.“ Und dies kann heute immer noch gelingen. Wir verbrennen zwar keine Hexen mehr, aber wir vernichten Existenzen, um Sicherheit zu gewinnen. „Denn wie ihr wisst, war Sicherheit des Menschen Erbfeind jederzeit.“ – wie die erste Hexe in Shakespear‘s Macbeth bereits sagte.

René Blanche für Trend Journal:
Joe, im Film haben wir beide eine väterliche Freundschaft, und Du als Herzog rätst mir, zu meiner großen Liebe zu stehen und sie endlich zu heiraten. Würdest Du mir das im echten Leben auch raten?

Joe Bausch:
Ja! Wenn es die große Liebe ist, sage ich ja. (lacht) Es ist auch bei mir noch niemals jemandem gelungen, mich davon abzuhalten.

René Blanche für Trend Journal:
Welche Herausforderung bringt ein Kostümfilm mit sich?

Joe Bausch:
Das Kostüm hilft dem Schauspieler augenblicklich, in die Rolle hineinzuschlüpfen.
Es ist jedoch nicht so, dass man sich „verkleidet“. Ein Kostüm wird getragen, und ein Kostüm muss bespielt werden. In meinem letzten Kostümfilm habe ich Generalfeldmarschall Keitel im Film „Rommel“ gespielt. Ich spürte, wie das Kostüm sich sogar auf meine Haltung sowie meinen Gang auswirkte. Es geht darum, seinem Charakter durch das Kostüm hindurch zum Ausdruck zu bringen.

René Blanche für Trend Journal:
In Deiner Rolle als Herzog von Jülich bist Du ein aufgeklärter Herrscher, der die Hexenverfolgung ablehnt. Hilft Dir Dein beruflicher Hintergrund als Arzt dabei?

Joe Bausch:
Ja! In 32 Jahren als Arzt, steht man auf der Seite der rechtschaffenden Menschen. Ein Arzt ist in erster Linie für das Wohl der Menschen zuständig und darf sich nicht zum Helfershelfer dunkler Mächte machen lassen. Das ist ein Gebot der Menschlichkeit.

René Blanche für Trend Journal:
Was lässt Dich morgens aufstehen?

Joe Bausch:
Ich erwarte jeden neuen Tag mit offenen Augen. Alles was ich sehe, interessiert mich. Ich freue mich auf jeden neuen Blick auf die Dinge und mag Veränderungen. Und immer noch verspüre ich die Spannung und die Freude daran, immer wieder etwas neues zu machen. Vielen Dank! www.die-letzte-hexe.de

Eine Produktion von Ralph u. Sabine Gorenflo DJV, WEILBURG-TV, Fernseh- und Filmproduktion, 35781 WEILBURG www.weilburg.info

Das Trend Journal freut sich auf den Film und wird berichten! Nice to meet you!


DA BRAUT SICH WAS ZUSAMMEN …….. 2022!
DIE LETZTE HEXE
Eine Spielfilmproduktion von WEILBURG-TV

Es ist ein Film der ganz großen Emotionen: Eine unerfüllte doch unsterbliche Liebe, eine historische Männerfreundschaft, mörderische Intrigen und der Beginn einer neuen Zeit. Im ausgehenden 16. Jahrhundert wird das mächtige Herzogtum Jülich vom progressiv denkenden, menschenfreundlichen Herzog Wilhelm V. – gespielt von Joe Bausch – eine neue Zeit geführt. Seinen jungen Leibarzt Johann Weyer, ebenfalls ein Mann der Renaissance – gespielt von René Blanche – und den Herzog verbindet eine enge väterliche Freundschaft. Gemeinsam versuchen die beiden, einem uralten Relikt aus dem finsteren Mittelalter Einhalt zu gebieten: Der Hexenverfolgung. Zäh hält sich der Aberglaube in der Bevölkerung, dass es Frauen gibt, die einen Pakt mit dem Teufel eingegangen sind und über Zauberkräfte verfügen. Dieser Geist prägt auch die Herzogin Maria von Habsburg – gespielt von Claudia Tholl. Angefacht von geistlichen Scharfmachern, erfasst der mörderische Wahn auch Grete Bogen, die geliebte des herzoglichen Leibarztes, die bezichtigt wird, den angesehenen Schneider Cambach – gespielt von Tom Barcal – mit einem Schadenzauber belegt zu haben. Die Lage gerät außer Kontrolle und stellt die Freundschaft des Herzogs und seines Leibarztes auf eine harte Probe. „Hier treffen nicht nur zwei Epochen aufeinander, sondern zwei vollkommen unterschiedliche Menschenbilder“, erläutert René Blanche. „Hatte der Papst gegen Ende des finsteren Mittelalters die Menschen noch als Kot bezeichnet, stellt die Renaissance das Göttliche eines jeden Menschen in den Mittelpunkt ihres Schaffens.“ – „Der Plot passt eindeutig in unsere Zeit, und es ist aus meiner Sicht kein Zufall, dass wir diese Geschichte heute wieder entdecken“, findet Joe Bausch. Grete Bogen, die in vollkommener Harmonie mit der Natur lebt und sich das Wissen antiker Heilkunst bewahrt hat, soll das letzte Opfer des Hexenwahns gewesen sein. Durch ihr Opfer finden auch die Menschen im Herzogtum Jülich den Weg in eine neue Zeit. (RB) www.die-letzte-hexe.de

Fotos: Martin Steffen, Wolfgang Schmidt, René Blanche, Michel Kitenge, Daniel Carreno, Sabine Gorenflo, Anke Dieterich