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Noch ein Schritt zur Meisterschaft

American Football: Die Minden Wolves landen nach konzentriertem und diszipliniertem Auftritt einen 27:3-Sieg bei den Herne Black Barons

Wettbewerbsluft schnuppern, sich achtbar schlagen und gut mithalten – das waren die Ziele, die sich die American Footballer der Minden Wolves in der DJK Dom Minden für ihre Premierensaison gesteckt hatten. Inzwischen aber sind sie einige Schritte weiter. Die Vergabe des Meistertitels wird nur über sie gehen. Nach dem ungefährdeten 27:3-Auswärtssieg bei den Herne Black Black Barons, gegen die es zum Saisonauftakt beim 3:3 noch den einzigen Punktverlust gab, kann das Wolfsrudel am Samstag (KickOff 15 Uhr) im Mindener Weserstadion gegen die Rheine Raptors vorzeitig die Landesliga-Meisterschaft einfahren. Und dass, obwohl die Wölfe vom Verband im Sommer sogar eine Liga höhergestuft worden waren. Die Hoffnung, im kommenden Jahr in der Verbandsliga an den Start gehen zu dürfen, wären im Falle des Titelgewinns auf jeden Fall groß.

Das Team aus dem Mühlenkreis wirkte angesichts der Gerüchte, der Gegner würde sich kurzfristig mit acht Spielern aus der 2. Bundesliga verstärken, sowie der Tatsache, dass die Offensiv Line durch drei Kreuzbandrisse arg geschwächt worden war, von der ersten Minute auf dem Herner Kunstrasen hochkonzentriert und hellwach und ließ den Gastgeber zu keinem Zeitpunkt der ersten Hälfte auch nur den Ansatz einer Chance. Die Defense arbeitete – wie schon in allen Partien zuvor – sehr solide und erlaubte Herne kein Durchkommen. Und auch die Offensive brauchte diesmal keine Anlaufzeit, um etwas auf das Scoreboard zu bringen. Quarterback Lars Erik Brase nahm beim ersten Drive, der sage und schreibe 11:30 Minuten dauerte, unglaublich viel Zeit von der Uhr, überstand dabei zweimal den vierten Versuch und sorgte mit einem Fake, als er einen Wurf in die Endzone andeutete, die Abwehr nach hinten rückte und er selbst zum Touchdown lief, für den Höhepunkt im ersten Viertel. Tobias Pauls markierte mit dem Extrapunkt das 7:0.

Herne wirkte durch den langen Ballbesitz des Gegners, der dann auch noch in der Führung mündete, in seinen Aktionen hektisch und handelte sich unzählige Strafen, insgesamt für 130 Yards, ein. Als sie den Ball nach misslungenem Angriff im zweiten Viertel dann in die Mindener Hälfte schossen, nahm Michael Davis das Ei auf und sorgte mit einem Punt-Return über 80 Yards für neuerlichen Jubel bei den Wölfen. Und da Pauls erneut traf, hieß es 14:0. Ein langer Pass von Brase auf Receiver Lars Weiß brachte noch vor der Halbzeit den dritten Touchdown und das 20:0 für die Minden Wolves. Da fiel es auch nicht weiter ins Gewicht, dass der Extrapunkt misslang.

Im dritten Viertel ließ es der Tabellenführer dann sichtlich ruhiger angehen, war in erster Linie bemüht, Zeit von der Uhr zu nehmen. Bis auf ein Fieldgoal der Hausherren passierte in diesem Abschnitt nicht viel.

Anders im letzten Viertel. Da dominierten die Wolves erneut und ließen sich auch von vielen Strafen der frustriert wirkenden Herner, bei denen ein Spieler disqualifiziert wurde (warf die gelbe Fahne mit unflätigen Worten in Richtung Referee zurück), nicht von ihrem Weg abbringen. Ein langer Pass des eingewechselten jungen Quarterbacks Ysrael Castrillo Boet auf Alexander Metzlaff, der den Ball in die Endzone trug, sowie der folgende Extrapunkt durch Tobias Pauls sorgten für den umjubelten Endstand von 27:3.

„Es hat uns ausgezeichnet, dass wir uns nicht auf das Spiel der Herner eingelassen haben, sondern konzentriert und diszipliniert geblieben sind“, freute sich Quarterback Las Erik Brase über die gute Teamleistung. „Noch sind wir aber nicht am Ziel. Daher gilt unsere ganze Konzentration dem Heimspiel gegen Rheine. Da wollen wir gewinnen und den Sack zumachen.“ Und für das letzten Heimspiel der Saison hoffen die Minden Wolves am Samstag auf lautstarke Unterstützung der vielen American Football-Fans.

Quelle + Fotos: Minden Wolves / privat