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Professor Dr. Stefan Volkenstein erhält Ruf ans Uniklinikum Minden

Johannes Wesling Klinikum wird Zentrum für implantierbare Hörsysteme

Universitätsprofessor Dr. Stefan Volkenstein nimmt einen Ruf ans Universitätsklinikum Minden an. Der Mediziner und Wissenschaftler gilt als Experte in den Bereichen implantierbare Hörsysteme und Künstliche Intelligenz in der Medizin.

Minden 29. März 2022. Der Mediziner und Wissenschaftler Universitätsprofessor Dr. Stefan Volkenstein wird ab April Direktor der Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie am Johannes Wesling Klinikum Minden. „Professor Volkenstein ist ein renommierter und anerkannter Experte. Besonders sein Interesse an der Entwicklung neuer digitaler medizinischer Verfahren und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Diagnose sowie der personalisierten Therapie passen hervorragend in das Forschungsportfolio unseres noch jungen und aufstrebenden Universitätsklinikums in Minden“, sagen der Vorstandsvorsitzende Dr. Olaf Bornemeier und der Medizinvorstand Dr. Jörg Noetzel.

Professor Stefan Volkenstein wechselt von der Universitäts-HNO-Klinik am St. Elisabeth-Hospital Bochum nach Minden. Das St. Elisabeth-Hospital Bochum ist wie das Johannes Wesling Klinikum Minden Mitglied im Verband der Universitätskliniken der Ruhr-Universität Bochum. Bis zu seiner jetzigen Funktion als Inhaber einer W2-Professur und Leitender Oberarzt der Klinik hat der 43-Jährige eine beeindruckende wissenschaftliche und medizinische Karriere vorzuweisen, die mit dem jetzigen Ruf auf eine W3-Professur und mit der Bestellung zum Klinikdirektor einen weiteren Höhepunkt findet. „Es ist für mich eine spannende und herausfordernde Aufgabe, die weitere Entwicklung des jungen Universitätsklinikums aktiv mitzugestalten. Ich habe das Gefühl, dass wir in Minden Teil etwas Großes werden können. Ich habe im Vorfeld sowohl das Team der Klinik, Direktorenkollegen sowie die Betriebsleitung und den Vorstand als äußerst engagiert und motiviert erlebt. Dieser Spirit ist es, der mich letztendlich bewegt hat, Minden als meine neue Arbeitsstätte auszuwählen und mit meiner Frau, einer Gynäkologin, und unserem achtmonatigen Sohn den Lebensmittelpunkt nach Ostwestfalen zu verlegen“, sagt Professor Dr. Stefan Volkenstein.

Bei der Patientenversorgung will Professor Dr. Stefan Volkenstein Schwerpunkte in zwei Bereichen legen. Er plant die Einführung neuer digitaler chirurgischer Verfahren in der Nasennebenhöhlen- und Ohrchirurgie sowie die Anwendung verschiedener neuer implantierbarer Hörsysteme zur Hörverbesserung. Dazu will er ein Zentrum für hörverbessernde und sanierende Mittelohr- und Schädelbasischirurgie sowie ein zertifiziertes Zentrum für implantierbare Hörsysteme inklusive Cochlea-Implantaten bilden. „In diesen zwei neuen Zentren werden wir individuelle Therapie- und Rehabilitationskonzepte nach dem neuesten Stand der Wissenschaft anbieten“, erklärt Professor Volkenstein. Ein weiterer wichtiger Punkt ist für den Mediziner der Patientenkomfort: „Kurze Wartezeiten, gute Absprachen mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen zur Vermeidung von Doppeluntersuchungen sowie eine klare und deutliche Patientenkommunikation gehören für mich zwingend zu einer guten Universitätsklinik. Was nützt die beste Medizin, wenn sich Patientinnen und Patienten nicht wertgeschätzt fühlen und deswegen gar nicht erst kommen?“

Neben der Patientenversorgung liegen dem Wissenschaftler aber noch zwei weitere Bereiche sehr am Herzen: die Lehre und die Forschung. „Ich möchte die moderne und digitale studentische Lehre weiter ausbauen, um den Studierenden die Attraktivität meines Fachgebietes näherzubringen. Ich arbeite bereits an einem Universitätsklinikum der RUB und habe viele Kontakte zu Studierenden in Bochum. Daher weiß ich, dass die Lehre in Minden als sehr gut gilt. Mit einer brillanten Lehre können wir in Minden tatsächlich bundesweit eine Vorreiterrolle einnehmen“, sagt Professor Volkenstein.

Im Bereich der Forschung sieht der Professor sehr gute Anknüpfungspunkte mit den anderen Fachbereichen in Minden: „Als Inhaber der Professur für ‚Digitale Verfahren in der Kopf-Hals-Chirurgie‘ in Bochum habe ich in den vergangenen Jahren mit Interesse verfolgt, wie sich das noch junge Universitätsklinikum Minden sehr erfolgreich in diesen Bereichen aufgestellt hat – beispielsweise durch ein KI-Forschungslabor oder eine eigene Professur für Augmented Reality. Hier sehe ich das Universitätsklinikum Minden ein bisschen wie ein Start-Up, welches ohne Altlasten neue und innovative Wege gehen kann.“

Professor Dr. Stefan Volkenstein wird Nachfolger von Professor Dr. Martin Schrader, der bereits im vergangenen Jahr in den Ruhestand gewechselt ist. In der Übergangszeit wurde die Klinik von der kommissarischen Direktorin Dr. Birgit Lieberum geleitet. „Professor Schrader und Frau Dr. Lieberum machen es mir hier in Minden sehr einfach. Sie übergeben mir eine fachlich exzellent aufgestellte Klinik mit einem hochmotivierten Team. Dafür möchte ich mich sehr herzlich bedanken. Ich freue mich, dass mir Frau Dr. Lieberum als Leitende Oberärztin erhalten bleibt und so für einen guten Übergang sorgt“, sagt Professor Volkenstein.

Der gebürtige Unterfranke und Vater von drei Kindern hat in Würzburg, London und Schlieren sowie Wetzikon (beides Schweiz) Medizin studiert. Als Assistenzarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter hat er am Universitätsklinikum Essen, am St. Elisabeth-Hospital Bochum sowie an der Stanford University (USA) gearbeitet. Im Jahr 2011 erhielt er den Facharzttitel für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Kurze Zeit später erfolgte am St. Elisabeth-Hospital Bochum die Ernennung zum Oberarzt. Es folgten Berufungen zum Geschäftsführenden Oberarzt (2017) und zum Leitenden Oberarzt (2020). Seine Habilitation legte er im Jahr 2017 zum Thema „Implantierbare Hörsysteme“ ab. Im Jahr 2020 erfolgte der Ruf auf eine W2-Professur für Digitale Verfahren in der Kopf-Hals-Chirurgie der Ruhr-Universität Bochum, nachdem er einen Ruf auf eine W2-Professur für klinische und wissenschaftliche Otologie am Universitätsklinikum in Hamburg-Eppendorf (UKE) abgelehnt hatte.

Quelle + Foto: Mühlenkreiskliniken